Der Süden teilt sich auf in zwei Seearme, den westlichen mit Como und den östlichen mit Lecco.
Der westliche Süden
Die Silhouette von Como ist von einem Gebäude geprägt, das von weitem an den Taj Mahal erinnert: Das Museum über Alessandro di Volta, einem der berühmtesten Söhne der Stadt. Rechts daneben landet vielleicht gerade ein Wasserflugzeug auf dem geschichtsträchtigen Wasserflugplatz, noch weiter rechts nordwestlich des Hafens glänzt die Villa Serbelloni, ein bauliches Schmuckstück. Links vom Volta-Tempel liegt die von stattlichen Häusern gesäumte Piazza Centrale, dahinter zeigt sich der Dom von Como über den Dächern.
Näher am Hafen erkennt man eine große Anzahl an Ausflugsschiffen, dutzende Tretboote warten auf Kundschaft. Insgesamt bietet sich eine beeindruckende Kulisse. Doch geht es zunächst weiter Richtung Norden bis Argegno, einem Ort mit einer kleinen schnuckligen Seilbahn, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Auf dem Weg dorthin liegt Cernobbio, der berühmte Ort mit seiner aufregenden Villa Erba und der Villa d’Este.
Der Süden bietet viele Überraschungen.
Jedes Jahr kommen Tausende Menschen zum Concorso d’Eleganza, einem Autosalon der besonderen Güte. Schön ist auch die gepflegte Promenade mit Restaurant. Weiter nördlich beginnt die ‚Hollywood-Area’ des Comer Sees. George Clooney kaufte vor Jahren in dem Ort Laglio ein prächtiges Anwesen, was nicht unbeträchtlich zum Renommee des Comer Sees beigetragen hat. Viele seiner Kollegen aus den USA taten es ihm gleich, auch wenn manche von ihnen inzwischen schon wieder verschwunden sind. Nicht verschwunden ist dagegen der Starrummel, den Clooney mitgebracht hat: Fast jeden Tag berichten die Gazetten über den kleinsten Aufreger der Hollywoodstars.
Doch nicht jeder ist erfreut über die Schauspielerinvasion aus Amerika, haben die Immobilien- und Übernachtungspreise doch deutlich angezogen, und zwar um zehn bis 30 Prozent jährlich. Was für Verkäufer und Vermieter ein finanzieller Segen ist, erweist sich für die einheimischen Bewohner als Fluch, da Immobilien weit über dem üblichen Marktwert liegen. Selbst für völlig heruntergekommene Rusticos, alte Bauernhütten aus Stein, werden zwischen 30 000 und 60 000 € verlangt.
Der östliche Süden
Auf der Ostseite des Como-Seearms schlängelt sich eine schier endlos wirkende kurvige Straße die 30 km von Bellagio nach Como hinab, bis sich der Ort an der letzten Landzunge zum ersten Mal zeigt. Zunächst lenkt noch ein vornehmes Strandbad rechter Hand den Blick ab, dann ist die Aussicht auf die Stadt einmalig, vor allem bei Abendsonne.
Auf der westlichen Seite tritt die Zivilisation hinter schroffen Felsen zurück. Der Weg dorthin führt am östlichen Ufer unter anderem an Mandello del Lario, der Geburts- und Produktionsstätte der legendären Motorradmarke Moto Guzzi, vorbei. Auch Abbadia Lariana verdient einen Besuch, beginnt hier doch der berühmte Sentiero del Viandante, ein schöner Wanderweg über alte Saumpfade bis nach Colico. Landschaftlich reizvoll führt er in mehreren relativ kurzen, zwei- bis dreistündigen Etappen von Ort zu Ort, sportliche Wanderer schaffen ihn auch in zwei Tagen.
Fährt man das gegenüberliegende Ufer vom Süden in Richtung Bellagio entlang, erlebt man den Comer See von einer völlig neuen Seite: Steile Felsen, dünn besiedelte Gebiete und wilde Natur prägen die Gegend. Die Natur hat den Siedlern hier wenig Spielraum gelassen, und auch Landwirtschaft war von jeher schwer zu betreiben. Einige wenige Unermüdliche aber trotzen der Natur, sodass es heute einige kleine Ansiedlungen gibt, einen spartanischen Campingplatz und ein paar Uferbereiche, an denen man relativ risikoarm an den See gelangt.
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