Die Mitte hat mehrere Bezeichnungen: Centro Lago, Triangolo Lariano oder die Goldene Mitte
Ist es nur Einbildung? Liegt es am tiefen Sonnenstand? Die Gärten, die Fassaden, die Straßen, die Geschäfte, einfach alles wirkt plötzlich gepflegter, frischer, aufwändiger. Auch die Fahrzeugmarken, die Speisekarten, ja sogar die vorbeischlendernden Passanten scheinen sich verändert zu haben. Die Region Centro Lago bietet die höchste Dichte an Villen und Palästen am gesamten Comer See, mit weitläufigen, penibel gepflegten Gärten, die zu jeder Jahreszeit eine Augenweide sind. Bellagio, Cadenabbia, Tremezzo und Varenna gehören zu den beliebtesten Urlaubszielen. Kein Wunder, gibt es hier doch die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten am See zu bestaunen. Zudem sind die Orte durch den Fährdienst gut miteinander vernetzt, was kurze Anfahrtszeiten bedeutet.
Einzig die Hauptdurchgangsstraße stört, verläuft sie doch zwischen Menaggio und Lenno direkt am Seeufer entlang, sodass nur wenige Meter Platz für Restaurants, Strandbäder und andere Einrichtungen verbleiben. Das Tor zum ‚Goldenen Dreieck’ bildet Menaggio, wo die ersten Vier- und Fünf-Sterne-Hotels am Ufer thronen. Wunderschön gestaltet ist der Altstadtbereich. Von hier aus starten auch die Fähren nach Varenna, Bellagio und Tremezzo. Die Überfahrt nach Varenna und Bellagio verheißt Gutes: Beide Orte gehören zu den Top-Zielen am Comer See, Varenna romantisch verträumt, Bellagio mondän und herrschaftlich. In Bellagio teilt sich der See in die Arme Como und Lecco.
Die Überfahrt von Bellagio nach Tremezzo bringt den Gast zur Villa Carlotta, einer der berühmtesten und schönsten Anlagen am ganzen See. Weiter südlich bei Ossuccio liegt die Isola Comacina, die einzige Insel des Sees. Ein Besuch lohnt, befindet sich hier doch eines der skurrilsten Ristorante am Lago, das Locanda dell’ Isola Comacina. Sportfreunden empfiehlt sich die vorzüglich gepflegte Anlage des Golf Club Menaggio e Cadenabbia nördlich von Menaggio. George Clooney und seine Freunde sind hier regelmäßig zu Gast, die 18-Loch-Anlage lässt sportlich gesehen keine Wünsche offen.
Auch für Wanderfans gibt es hier vielfältige Touren, zudem bestens ausgearbeitete Roadmaps, die bei der Orientierung helfen. Windsurfer sucht man allerdings vergebens, hier wird allenfalls Wasserski, vereinzelt auch Jetski gefahren. Stattdessen herrschen Motorboote vor, vor allem Edelboote, nach dem Motto: ‚sehen und darin gesehen werden’: So wichtig wie hier ist diese Sportart an keiner anderen Stelle des Sees. Viel Zeit für Sport bleibt jedoch gar nicht, da es hier so viel zu entdecken und zu genießen gibt. Bellagio, Varenna & co. sorgen für Kurzweil. Allein die Anzahl der Villen und Palazzi ist atemberaubend: Die Villa Carlotta, die wohl bekannteste Villa am Comer See und darüber hinaus, die Villa Collina, Konrad Adenauers (Bild)langjähriges Feriendomizil, die Villa Monastero in Varenna und die Villa Serbelloni in Bellagio, um nur einige zu nennen.
Neben den Bauten sind die Gärten, die nach italienischer und englischer Gartenbaukunst angelegt sind, die eigentliche Attraktion. Blütenmeere aus Azaleen, Kamelien und Rhododendron sind dort im Wechsel der Jahreszeiten zu bewundern. Wer das nötige Kleingeld mitbringt, sollte versuchen, in einem der traditionsreichen Hotels (Bild) unterzukommen, um sich dort nach allen Regeln der Kunst verwöhnen zu lassen. Auch luxuriöse Ferienwohnungen und -häuser werden in Hülle und Fülle angeboten. Doch auch für den schmaleren Geldbeutel findet sich ein passendes Domizil. Camping ist aufgrund des Platzmangels weniger möglich. Es sind zwar einige Plätze in der näheren Umgebung vorhanden, jedoch nicht immer direkt am See.